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Silent Angel Bonn N8.

HighEnd Switch par excellence.

Silent Angel Bonn N8.

Testbericht Netzwerkswitch Silent Angel Bonn N8 - von Alexander Heisig

Ein Besuch in Horgen, am Zürichsee und schon war es gedanklich um mich geschehen.

Wir besuchten unseren Lieferanten feinster Schweizer Lautsprecher, PIEGA. Durch Zufall fiel mir eine Beilage der Schweizer „Audio“ in die Hände. Kurzes blättern und schmökern, OK – mitnehmen. Nach unserer Rückkehr, erneutes intensives Blättern, intensiv lesen und verstehen. 

Und auf einmal! Ein High End Netzwerk Switch. Wie soll das funktionieren? Und auch noch benannt nach der ehemaligen Regierungshauptstadt Deutschlands? Silent Angel Bonn N8. So nennt sich dieses kleine, angebliche Zauberteilchen. 

Aber taugt der was? Es sind doch nur unzählige Nullen und Einsen, aneinandergereiht an einer nie enden wollenden Kette. Zugegebenermaßen, man muss kein Physiker sein, um zu verstehen, dass Daten auch verloren gehen können oder nicht immer dem vorgegebenen Pfad folgen.

Und genau hier setzt der Silent Angel Bonn N8 an.

Silent Angel Bonn N8 Netzwerkswitch München

Einige Monate nach unserem Zürich Aufenthalt vergingen und ich konnte mich endlich durchringen, einmal mit dem deutschen Vertrieb IAD Kontakt aufzunehmen, um Details zu erfahren. Kurze Mail, schnelle Antwort. Den Ansprechpartner des Außendienstes erfahren und wieder eine Mail weiter war der Bonn N8 bereits bestellt. Natürlich nicht ohne das passende 1,3 kg schwere 5 Volt Netzteil, Silent Angel Forester F1.

Silent Angel Forester F1 Netzteil
Netzteil? Kennt man ja bekanntlich nur für die Steckdose. Nun ja – im High End Bereich sieht die Sachlage ein wenig anders aus. Ohne den Vergleich gehört zu haben, neigt man wohl dazu, von Hokospokus und schierer Geldmacherei sprechen zu wollen. Wer jedoch einmal den Unterschied gehört hat zwischen einem hochwertigem Clearaudio Laufwerk mit und ohne ausgelagerten Netzteil, der wird sehr schnell zur Erkenntnis kommen, dass Stromversorgung eine immense Rolle spielt und die gleichbleibende und vor allem saubere Stromanbindung einen nicht zu vernachlässigbaren prozentualen Anteil hörbarer Details und Tiefe ausmacht.

Silent Angel Forester F1 Netzteil Rückseite

Zwei Tage später und ein freundliches DHL lächeln später machte ich mich jetzt ans Werk in heimischen Gefilden, sprich unserem zu Hause, um das Ganze nicht nur zu testen, sondern detailliert auszuprobieren. Der bisherige TP-Link Switch war schnell abgebaut und erfüllte bis dato seine Dienste mit vollster Zuverlässigkeit. Es juckte bereits in den Fingern und schnell waren die zwei schwarzen unscheinbaren Boxen ausgepackt. Bonn N8, sowie Forester F1 – beides absolut unscheinbare Produkte, kein Chi-Chi, kein Tamtam. Ich erwartete aber auch nicht das Feeling, wie bei einer McIntosh Anlage, die gerade ihre spielende Jungfräulichkeit verliert. 

Silent Angel Bonn N8 Netzwerkswitch und Forester F1 Netzteil

Der nächste Schritt der neuen audiophilen Aufstellung verlangte indes ein bisschen mehr Zeitaufwand. Sie ahnen es sicher, die schöne und nicht unwichtige Verkabelung. 

So fanden auf diesem Wege noch zwei neue audioquest Netzwerkkabel den Weg nach München, sowie ein chices 2 m audioquest NRG-Z3 Netzanschlusskabel. Seit jeher bekenne ich mich als gehorsamer Kabelfetischist und dies mit viel Hingabe zum amerikanischen Hersteller audioquest.

Ein Upgrade musste her. So wichen die bisherigen audioquest Cinnamon Netzwerkkabel und audioquest Vodka traten an ihre Stelle. Mehr Silber. Mehr Abschirmung. WOW! Dachte ich, welch Anmutung eines Netzwerkkabels. Aber lassen wir uns nicht blenden durch die Optik – die technischen Daten des Kabels sollen für sich sprechen und werden nicht enttäuschen. 

Jetzt mag der audiophile Kenner wissen, dass die neuen Netzwerkkabel und der Silent Angel Bonn N8, sowie das Forester F1 in einem, nun ja, gewissem finanziellen Ungleichgewicht stehen können. Doch sind wir ja in einem digitalen und vor allem audiophilen Testversuch und die Hauptaufgabe lautet: 

Überzeugen ein Netzwerkswitch und Netzteil für 1.000,00 € mehr als ein 50,00 € Standard Switch?
Höre ich den Unterschied, wenn ich hochauflösend Musik über meine Standboxen streame?

Da sei es erlaubt, dass man hoch pokert, das Pferd von hinten aufrollt und hofft maximale Experience zu erreichen.

Eine quälende lange Stunde später. Heureka. Es ist vollbracht. Alle Komponenten neu angeschlossen. Die T+A Anlage wieder schön im rechten Winkel in Position gestellt und der erste Test, ob sich nicht doch ein Käbelchen aus dem T+A DAC 200 oder der Clearaudio Balance V2 gelöst hat. Puhh – selbst der Plattenspieler spielt gewohnt herausragend gut!

Silent Angel Bonn N8 Netzwerkswitch und Forester F1 Netzteil

Lasset die Spiele und den Test beginnen. Überzeugt war ich ja schon vorher, ein bisschen skeptisch aber auch. Gehört das Ganze noch nie. 

Erster Track über Qobuz: „Heast as net“ von Conchita Wurst & Ina Regen. Ina Regen, österreichische Künstlerin mit einer Wahnsinns klaren und einfach verzückenden Stimme. Die Aufnahme, ein Traum, um Details spürbar herauszukitzeln. Den Track sicherlich schon fast 100-mal gehört, privat, wie bei Vorführungen in unserer PIEGA HighEnd Lounge

Unfassbar dachte ich. Der Einsatz ihrer Stimme, die Bühne gefühlt 2 m breiter und viel mehr Gefühl. Details der Instrumente deutlich stärker und klarer abbildend. 

Habe ich mir das Ganze jetzt eingebildet? Den TP Link Switch schnell wieder angesteckt, die beiden audioquest VODKA Netzwerkkabel verbunden und das Spiel sicherlich 6-mal durchexerziert. Ja. Es gibt Unterschiede. Ja. Die Unterschiede sind spür- und vor allem deutlich hörbar. Unfassbar. Doch nicht nur Nullen und Einsen im digitalen Streaming-Wirrwarr. Kein Hokuspokus. Kein, ich verkaufe ein nichtsbringendes Ad-On.

Um die Statistik meines semi-audiophilen Ohres ein wenig nach oben zu treiben, musste natürlich noch ein zweiter Track her. Was passte besser, als „You look good to me“ von Oscar Peterson. Eines meiner liebsten Jazz-Alben, wenn es um ein downgrade vom Tag geht und pure Jazz-Entspannung angesagt ist. Ray Brown am Bass,  Ed Thipgen am Schlagzeug und Peterson am Klavier. Diese herausragenden Jazmusiker zelebrieren in diesem Titel ihre Spielfertigkeit und ihre Meisterhaftigkeit. Chapeau! 

Nichtsdestoweniger. Versuch Numero 2. Diesmal verläuft das Spiel mit einer 180 Grad Wende. Zuerst darf der einfache Netzwerkswitch zeigen, was er kann. Also wieder einmal umgesteckt. Track angespielt. Klingt so gut, wie immer. Mit einem Schmunzeln im Gesicht, leichtem summen und wippen. 

Jetzt dürfen Silent Angel Bonn N8, sowie Forester F1 wieder in das Spielgeschehen eingreifen.

Als hätte ich es nicht anders erwartet. Das sanfte streichen über die Drums, ein audiophiler Hochgenuss. Sitzt Thipgen etwa gerade links vor mir in unserem Wohnzimmer und hat sich Brown rechts dazugesellt? Unmöglich dachte ich. Was passiert hier? Wie kann dieses kleine digitale Teilchen noch mehr herauskitzeln, als das, was die Coax Bändchen der PIEGA Lautsprecher nicht schon seit dem Tag der Aufstellung hier leisten? Eine wahnsinnig detaillierte Abstimmung öffnet sich auf einmal und der Rausch der Tiefe setzt ein. Der Bass spielt in nie gehörter Reinheit, mit soviel Tiefgang, der Gänsehaut und ein breites Grinsen aufs Gesicht zeichnet.

Ich muss gestehen, ja: Ich war oftmals der Meinung, dass unser heimisches Equipment bereits den Zenith des machbaren darstellt, leider oder besser formuliert: glücklicherweise getäuscht. 

Das Feuer digitaler HighRes Musik zu lauschen ist mit diesem einfach umzusetzendem Upgrade neu entfacht und lodert noch stärker, als zuvor. 

Überzeugen Sie sich selbst. Testen Sie dieses kleine und feine Set-up in Ihrem zu Hause. Ich bin sicher, Sie werden die gleiche schmunzelnde Erfahrung machen und bald einen Silent Angel Ihr Eigen nennen!